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Förderprogramme für klinische Studien

Klinische Studien - sowohl für Medikamente als auch für Medizinprodukte - sind kostenintensiv. Das macht entsprechende Fördermöglichkeiten umso interessanter. Leider bietet die nationale Förderlandschaft nicht viele Optionen, solch große Summen abzudecken, aber jeder Zuschuss kann helfen. Wir stellen Ihnen einige Möglichkeiten vor, die sich - mit Ausnahme der steuerlichen Forschungszulage - vor allem auf KMU fokussieren:
Die steuerliche Forschungszulage wurde aktuell gestärkt. Seit 2024 werden nun 25 bis 35% der Personalkosten und anteilig Kosten für Unteraufträge und Geräte erstattet. Wenn alle Rahmenbedingungen erfüllt werden, kann ein kleines Unternehmen z. B. bei einer Projektlaufzeit von einem Jahr mit maximal 20 Mio. € Projektkosten für die Auftragsforschung (CRO) bis zu 4,9 Mio. € erstattet bekommen, wenn das Projekt auf zwei Kalenderjahre aufgeteilt wird. Das erscheint - gemessen an den Gesamtkosten - gering, dafür hat ein forschendes Unternehmen jedoch Anspruch auf die steuerliche Forschungszulage und muss sich nicht in einem kompetitiven Auswahlverfahren beweisen. Zudem kann diese Erstattung auch noch 4 Jahre rückwirkend beantragt werden - das ist einzigartig in der Forschungslandschaft. Die Anträge für die entsprechende Bescheinigung können jederzeit eingereicht werden, die Abrechnung und Erstattung erfolgt über die Finanzämter mit der Steuerfestsetzung.
 
Während mit der steuerlichen Forschungszulage fast jede klinische Studie der Phasen I bis III gefördert werden kann, fordert das Programm KMU-innovativ: Biomedizin Innovationen im Bereich der Arzneimittelentwicklung. Die Erforschung und Entwicklung innovativer Wirkstoffe und wirksamer sowie sicherer Arzneimittel bis in die klinische Phase IIa stehen dabei im Mittelpunkt. Für die Entwicklung innovativer Medizinprodukte können im Programm KMU-innovativ: Medizintechnik neben wissenschaftlich-technischen Fragen auch präklinische Untersuchungen sowie frühe klinische Machbarkeitsstudien mit maximal 10 PatientInnen gefördert werden. Projektskizzen für KMU-innovativ können jeweils Mitte April und Mitte Oktober eingereicht werden. Geht es um die Klinische Validierung innovativer medizintechnischer Lösungen, ist das gleichnamige Programm eine gute Wahl. Die Einreichung im zweistufigen Verfahren kann fortlaufend erfolgen, wobei die Skizzen zu Stichtagen begutachtet werden. In diesen Programmen des BMBF kann üblicherweise mit einer Förderung im unteren einstelligen Millionenbereich gerechnet werden.
 
Auf EU-Ebene kann der EIC-Accelerator eine passende Fördermöglichkeit sein, jedoch ist hier die Konkurrenz groß, und die Innovation muss ein marktdisruptives Potenzial aufweisen. Beantragt werden kann ein Förderzuschuss von 2,5 Mio. € für die Forschung und zusätzlich ein Equity-Anteil von bis zu 15 Mio. € für den Markteintritt. In der ersten Antragsstufe des dreistufigen Verfahrens kann fortlaufend eingereicht werden, für die zweite Stufe gibt es mehrere Deadlines pro Jahr.
 
Während die bisher genannten Programme für Unternehmen zugänglich sind, ist das DFG-Programm „Klinische Studien“ nur auf gemeinnützige Forschungseinrichtungen ausgerichtet. Gefördert werden interventionelle klinische Studien, zu denen Klinische Machbarkeitsstudien (Phase II) und Klinische Interventionsstudien (Phase III) zählen sowie Klinische Beobachtungsstudien.